Eine Lektion des Wurstverkäufers

Gastauthor

von Markus Milz

21.09.2024

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Ein Mann lebte mit seinem Stand am Straßenrand und verkaufte Würstchen.

Er war schwerhörig und hatte weder Radio, noch Fernsehen oder Internet. Er sah schlecht deshalb las er keine Zeitung. Aber er verkaufte köstliche, heiße Würstchen.


Es sprach sich herum und die Nachfrage stieg von Tag zu Tag. Er investierte in einen größeren Stand, einen größeren Herd und musste immer mehr Wurst und Brötchen einkaufen. Er holte seinen Sohn nach dessen Studium an der Universität zu sich, damit er ihn unterstützte.


Da geschah etwas...


Sein Sohn sagte: "Vater, hast du denn nicht in der Zeitung gelesen, eine schwere Rezession kommt auf uns zu. Der Umsatz wird zurückgehen - du solltest nichts mehr investieren!"


Der Vater dachte: "Nun, mein Sohn hat studiert, er schaut täglich Fernsehen, hört Radio und liest regelmäßig den Wirtschaftsteil der Zeitung. Der muss es schließlich wissen."


Also verringerte er seine Wurst- und Brötcheneinkäufe und sparte an der Qualität der eingekauften Waren.


Auch verringerte er seine Kosten, indem er keine Werbung mehr machte. Und das Schlimmste: Die Ungewissheit vor der Zukunft ließ ihn missmutig werden im Umgang mit seinen Kunden.


Was daraufhin passierte? Es ging blitzschnell: Sein Absatz an heißen Würstchen ging drastisch zurück.


"Du hast Recht mein Sohn, sagte der Vater, es steht uns tatsächlich eine schwere Rezession bevor."


(𝘪𝘯 𝘈𝘯𝘭𝘦𝘩𝘯𝘶𝘯𝘨 𝘢𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘣𝘦𝘬𝘢𝘯𝘯𝘵𝘦𝘯 𝘝𝘦𝘳𝘧𝘢𝘴𝘴𝘦𝘳)


Mein Rat zum Wochenende ist der gleiche, den mir ein freundlicher Gastwirt am Bodensee letzte Woche gab, als ich auscheckte und er mir ein schönes Wochenende wünschte:


"Bestell die Zeitung ab und schalte den Fernseher aus! Was dort geschieht, stimmt nur dann, wenn du selbst es glaubst und zulässt!"


Schönes Wochenende allen!