In Deutschland ist es leichter, Geld geschenkt als geliehen zu bekommen.

Gastauthor

von Markus Milz

14.09.2023

Fördermittelschungel

... das ist das, was meine Kollegen und Fördermittelexperten aus der BERGEN GROUP stets behaupten - und ich schließe mich ihnen an.


Gemeint ist, dass Ihre Hausbank Sie auf Herz und Nieren prüfen wird, ob Sie denn auch kapitaldienstfähig sind und den Kredit zurückzahlen werden, um den Sie bitten - und dann werden sie noch Sicherheiten von Ihnen verlangen und Sie Haus und Hof als Grundschuld eintragen lassen.


Während eine fördermittelvergebende Stelle lediglich prüft, ob Sie die Fördervoraussetzungen gemäß Richtlinie erfüllen - und danach gilt das Prinzip "nach mir die Sintflut".


Ich persönlich stehe diesem Thema sehr ambivalent gegenüber: Als Diplom-Volkswirt halte ich die Sinnhaftigkeit einer Vielzahl der weit über 3.000 vorhandenen Programme für mehr als fragwürdig, die Mitnahmeffekte sind gewaltig und die Förderzwecke oft fragwürdig. Schon zu meinen Studienzeiten vor 30 Jahren sprachen alle meine VWL-Professoren davon, dass man Fördermittel dringend abbauen müsse - stattdessen sind sie seitdem stetig angestiegen - und seitdem wir im Zusammenhang mit Bundeswehr, Corona, Gas und Krieg das Wort "Sondervermögen" (was ja eigentlich "Sonderschulden" sind") eingeführt haben und damit "Schummelschulden" bilanzieren noch um ein Vielfaches mehr.


Auf der anderen Seite sagt der Diplom-Kaufmann in mir "wenn nunmal irgendjemand - der Bundes- oder Landesgesetzgeber, die EU, eine Kommune oder auch eine Stifung - entschieden haben, dass es sie geben soll und sie einmal da sind - dann hol sie dir auch! Wenn DU es nicht tust, so wird es dein Konkurrent tun - und die entsprechende Kostenersparnis in günstigeren Preisen darstellen - und du hast das Nachsehen im Markt!"


Erstaunlicherweise beschäftigen sich weniger Unternehmer erfolgreich mit dem Thema als man denkt, wobei die Argumente meist lauten "das klappt doch eh nicht" oder "der bürokratische Aufwand ist größer als der Nutzen" oder "dauert viel zu lange" bis hin zu dem Argument, dass man es für unethisch hält, sich an Steuermitteln zu bereichern.


Übrigens: Das letztgenannte Argument habe ich sehr häufig gehört. Allerdings ausschließlich aus dem Mittelstand - noch nie von Konzernseite. Hm, ob das etwas zu bedeuten hat...? 🤔


U.a. hierüber spreche ich im Interview im Detail - und in zwei Wochen erscheint hierzu mein 𝗻𝗲𝘂𝗲𝘀 𝗕𝘂𝗰𝗵 "𝗘𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗭𝘂𝘀𝗰𝗵ü𝘀𝘀𝗲 𝘂𝗻𝗱 𝗙ö𝗿𝗱𝗲𝗿𝗺𝗶𝘁𝘁𝗲𝗹 𝗳ü𝗿 𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗻: 𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗲𝘀 𝗴𝗶𝗯𝘁 - 𝘂𝗻𝗱 𝘄𝗶𝗲 𝗲𝘀 𝘄𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗳𝘂𝗻𝗸𝘁𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝘁", das ich gemeinsam mit meinem Kollegen Matthes Gubenko verfasst habe.


Wer Interesse hat am Buch oder am Thema - bitte melden, gerne einen Call vereinbaren. In zwei Wochen bei Amazon oder im Buchhandel erhältlich - oder gerne erst einmal das Video anschauen:


https://www.b2b-wirtschaft.de/video/2857/so-finden-unternehmen-den-weg-durch-den-foerdermitteldschungel