Querdenker gesucht

Gastauthor

von Markus Milz

22.06.2024

querdenker gesucht blog

"𝗤𝘂𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻𝗸𝗲𝗿 𝗴𝗲𝘀𝘂𝗰𝗵𝘁"...


...war bis 2019 in quasi allen Ratgebern und Kolumnen zur Gremienbesetzung von Vorständen, Geschäftsführungen und sonstigen Führungskräfteausschreibungen zu lesen...


...bis dann dieses Wort auf einmal negativ geframt war...


Wie ist die Situation heute? Mühsam wird mittels Frauenquote, internationaler Herkunft und fachlich unterschiedlicher Zusammensetzung versucht, eine Vielfalt in den Gremien darzustellen und "divers" zu erscheinen - was aber de facto meist alles andere als gewünscht ist.


Menschen, die anderer Meinung sind und widersprechen sind unbequem, lästig - und im Vorstand unterschiedliche Ansichten über die zukünftige Strategie des Unternehmens nach außen zu vertreten kann durchaus schädlich für die Aktienkursentwicklung sein...


Zusätzlich haben wir laut einer Studie der Brigham Young und Princton University das Problem, dass wir nun zwar mühsam mittels Frauenquote Frauen in Beirats- oder Aufsichtsratspositionen gebracht haben. Die sich im übrigen jetzt stets des latenten und meist unausgesprochenen Vorwurfs erwehren müssen, es dorthin nur WEGEN der Frauenquote geschafft zu haben.


Nun stellt die Studie darüber hinaus fest, dass mittels verpflichtender Quote Frauen jetzt zwar dort sind wo sie sind. Aber den Mund nicht aufmachen: Frauen bringen sich bei Gruppen-Entscheidungen bis zu 75 Prozent weniger ein, wenn Sie in der Minderheit sind. Und das ist nicht nur schlecht für die Frauen, sondern vor allem für die so erreichten Diskussionsergebnisse. Und für die auszuübende Kontrollfunktion sowieso.


Zusammenfassend gilt:


𝗦𝗰𝗵𝘄𝗮𝗰𝗵𝗲 𝗙ü𝗵𝗿𝘂𝗻𝗴𝘀𝗸𝗿ä𝗳𝘁𝗲 𝘂𝗺𝗴𝗲𝗯𝗲𝗻 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗺𝗶𝘁 𝗝𝗮-𝗦𝗮𝗴𝗲𝗿𝗻.


𝗦𝘁𝗮𝗿𝗸𝗲 𝗙ü𝗵𝗿𝘂𝗻𝗴𝘀𝗸𝗿ä𝗳𝘁𝗲 𝗹𝗮𝗱𝗲𝗻 𝘇𝘂𝗺 𝗪𝗶𝗱𝗲𝗿𝘀𝗽𝗿𝘂𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻, 𝗳𝗼𝗿𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗶𝗵𝗻 𝗴𝗲𝗿𝗮𝗱𝗲𝘇𝘂 𝗲𝗶𝗻!


Ich persönlich habe mich vor über zwei Jahrzehnten für die Selbständigkeit entschieden, weil ich in meinem sechsjährigen Angestelltenleben fast ausschließlich führungs-, entscheidungs- oder vertriebsschwache Führungskräfte kennengelernt hatte.


ODER bei einem Arbeitgeber angestellt war, in dem das Führungssystem ATS ("Angst, Terror, Schrecken") vorherrschte.


Beides wollte ich nicht - in beiden Systemen entwickelten sich Menschen um mich herum entweder zu A...löchern - oder zerbrachen, verzweifelten am System, erkrankten, nahmen Psychopharmaka oder andere "Hilfsmittel".


Wie ist es bei euch im Unternehmen? Was unternehmt ihr, um Widerspruch gezielt zu fördern? Oder herrscht bei euch - wie in so vielen (insbesondere) Konzernen - das "Führungsprinzip ATS" vor?