Kurz und schmerzlos oder richtig?

Gastauthor

von Markus Milz

31.10.2023

Schmerzlos

Kurz und schmerzlos oder richtig? Schnell mal was erledigen oder die Welt retten – was steht auf Ihrer To-do-Liste?

 

"In jedem Managementbuch wird heute gebetsmühlenartig gepredigt, dass autokratisches Führen out sei, dass die heutige Generation Z intrinsisch motiviert nach Sinn in der Aufgabe sucht, Freiheitsgrade fordert und Hierarchien nur schwer akzeptiert.

 

Sollte gerade jetzt eine Führungskraft beginnen, fordernder zu werden, das Heben vorhandener Potenziale einzufordern, nicht irgendeine Lösung zu akzeptieren sondern die beste Lösung zu wollen, so muss sie in Kauf nehmen, dass sie sich möglicherweise unbeliebt macht. Auch wenn Führung kein Popularitätswettbewerb ist, so könnten die möglichen Folgen doch sein, dass die Fluktuation steigen könnte, dass der Rekrutierungsprozess schwieriger wird und dass man als Führungskraft manchmal unangenehme Gespräche wird führen müssen.

 

Und weil das so schwierig und unangenehm zu sein scheint, wählt man am Ende oft den leichteren Weg, nämlich den des geringeren Widerstands – und verzichtet auf mehr Effizienz.

 

Das Paradoxe an der Situation ist, dass zwar tatsächlich viele Mitarbeiter diese Freiheitsgrade inklusive Vertrauensarbeitszeit, flexibler, eigenverantwortlicher Arbeit, Homeoffice etc. fordern.

 

Die Praxis aber beweist, dass ein Teil von ihnen damit entweder in der täglichen Arbeit schlichtweg überfordert bzw. nicht in der Lage ist, diszipliniert und verantwortlich damit umzugehen. In der Tat ein Dilemma.

 

Die gleiche Frage treibt mich um, wenn ich über unseren Akademiebereich nachdenke. In unserem Beratungs- und Trainingsunternehmen Milz & Comp. GmbH arbeiten über 30 Trainer, die sich mit der Qualifizierung von Führungskräften und Mitarbeitern im Rahmen von Trainings und Coaching befassen.

 

Unsere Kunden muss ich in diesem Zusammenhang, wenn es um den Aufbau einer neuen Weiterbildung geht, stets fragen: »Was ist das Ziel?« Maximale Effizienz – soll es »nachhaltig was bringen«? Sollen alle Mitarbeiter auf ein neues, besseres Niveau gebracht werden? Oder geht es eher um eine Incentive-Maßnahme - um Spaß und eine tolle Seminarbewertung? Im ersten Falle würde ich einen strukturierten Trainer schicken, im zweiten einen Chaca Chaca Entertainer.

 

Trotz aller Möglichkeiten, Inhalte didaktisch klug und mit Humor zu vermitteln – es gibt auch für den langfristigen strategischen Erfolg notwendige, aber sperrige Themen. Themen, auf die niemand so richtig Lust hat. Lässt man diese zugunsten einer besseren Seminarbewertung unter den Tisch fallen? Oder hält man an dieser Stelle eine negative Bewertung aus, weil man seine Teilnehmer mit gefühlt langweiligem Stoff traktiert?"

 

Aus meinem "𝗣𝗿𝗮𝘅𝗶𝘀𝗯𝘂𝗰𝗵 𝗩𝗲𝗿𝘁𝗿𝗶𝗲𝗯: 𝗦𝘁𝗿𝗮𝘁𝗲𝗴𝗶𝗲 𝗳ü𝗿 𝗺𝗮𝘅𝗶𝗺𝗮𝗹𝗲 𝗩𝗲𝗿𝘁𝗿𝗶𝗲𝗯𝘀𝗲𝗳𝗳𝗶𝘇𝗶𝗲𝗻𝘇".

 

Danke, dass ihr euch für den nachhaltigen Weg entschieden habt, liebe Kollegen von nox NachtExpress - war ein tolles Kickoff gestern!