Draußen gibt es viele Nüsse und große Brötchen

Gastauthor

von Markus Milz

15.09.2023

Holland-Urlaub

Was gibt es Schöneres als einen sonnigen Herbsttag am Meer...?



"Ich schätze die Vergangenheit. Sie ist das Fundament der Gegenwart und der Zukunft, sie macht uns zu dem, der wir sind und werden. Sie ist die Voraussetzung der Möglichkeiten, die wir haben. Ein Vorteil der Vergangenheit gegenüber der Zukunft: Sie ist festgefügt und sicher. Man kann sich in ihr einrichten und Rechtfertigungen aus ihr ziehen, etwas Neues nicht zu wagen. Wer sich an seine Erinnerungen bindet, muss nicht die Unwägbarkeiten seiner Perspektiven fürchten. Für viele Menschen ist das ein praktikabler Weg, ihr Leben zu gestalten.


Für mich ist sie das Letztere nicht. Natürlich liefern Erinnerungen den Lernstoff, auf dessen Basis Zukunft gedeiht. Die Frage lautet nur, wie weit wir uns aus der Nicht-Revidierbarkeit des bereits Erlebten herauswagen, wenn wir verlockende Chancen wahrnehmen. Ein Erdhörnchen, das sich niemals weiter als ein paar Meter von seiner Höhle entfernt, muss mit dem kargen Angebot an Nüssen auskommen, das sich nah des Eingangs findet.


»Wer nicht wagt, der nicht gewinnt«, heisst das Sprichwort. Immerhin: Man kann auch mit wenigen Nüssen über die Runden kommen...


Viel zu oft beschäftigen wir uns mit der Vergangenheit und mit nutzlosen »was wäre wenn ich mich seinerzeit so entschieden hätte«-Fragen und ärgern uns über Dinge, die nicht (mehr) zu ändern sind, oder wir sorgen uns um Dinge, vor denen wir Angst haben, dass sie eintreten könnten, ohne zu bedenken, dass genauso wahrscheinlich eben auch eine viel bessere Zukunft stattfinden kann. Nämlich die, die wir aktiv gestalten.


»Ärger = Vergangenheit«, »Sorgen = Zukunft«, so lautet die unglücklich machende und nicht anzuratende Lebensformel. Sich auf seinen Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen, ist auch nicht besser.


Wer sich ärgert, akzeptiert nicht, was ist. Wer sich Sorgen macht, spinnt und hat nicht verstanden, dass dies einfach nur Dinge sind, die im Kopf existieren. Und zwar unnütze Gedanken, die mit der Realität rein gar nichts zu tun haben.


Welchem Typ wollen wir angehören, privat und als Unternehmer? Was für eine Art Unternehmen wollen wir leiten oder welchem Typ als Mitarbeiter und Führungskraft angehören?


Und das ist nicht nur eine Frage der inneren Einstellung, der gemäßigten Ziele und gebremsten Visionen. Es ist v.a. eine Frage der Führungskultur. Zu viele Unternehmen machen ihre Zukunft von der Vergangenheit abhängig, weil sie diese als Grenzstube betrachten, in der klar vorgeschrieben ist, was zu tun und zu lassen ist, um verhältnismäßig risikofrei kleine, aber solide schmackhafte Brötchen zu backen."


(𝘈𝘶𝘴: 𝘔𝘢𝘳𝘬𝘶𝘴 𝘔𝘪𝘭𝘻: 𝘗𝘳𝘢𝘹𝘪𝘴𝘣𝘶𝘤𝘩 𝘝𝘦𝘳𝘵𝘳𝘪𝘦𝘣: 𝘋𝘪𝘦 𝘚𝘵𝘳𝘢𝘵𝘦𝘨𝘪𝘦 𝘧ü𝘳 𝘮𝘢𝘹𝘪𝘮𝘢𝘭𝘦 𝘝𝘦𝘳𝘵𝘳𝘪𝘦𝘣𝘴𝘦𝘧𝘧𝘪𝘻𝘪𝘦𝘯𝘻, 𝘊𝘢𝘮𝘱𝘶𝘴-𝘝𝘦𝘳𝘭𝘢𝘨)


In diesem Sinne: Draußen gibt es viele Nüsse und große Brötchen - sucht sie, holt sie euch und gestaltet eine wunderbare Zukunft. Für euch selbst und für uns alle!