Weltkarte der Korruption

Einstellung Führungskräfte

von Markus Milz

14.03.2023

Weltkarte der Korruption

So rot ist die Welt - auch wenn ich es mir anders wünschen würde...


Durch einen Post von Prof. Dr. Volker Römermann, CSP vor zwei Tagen, in dem er in Zusammenhang mit seinen Reisen in Afrika von der Bestechlichkeit von Grenzbeamten erzählte, fühlte ich mich an zwei Folien erinnert, die ich bei passender Gelegenheit in meine Vorträge einbaue:


Gebe ich eine Keynote zum Thema "Steuerung von Vertriebsorganisationen in internationalen Märkten", so frage ich mein Publikum gerne, nachdem ich von der Notwendigkeit erzählt habe, einen gut gefüllten vertrieblichen Werkzeugkasten, seine SALESTOOLBOX dabeizuhaben und zu nutzen, nach dem erfolgreichsten Tool im internationalen Vertrieb.


Und zeige einen gut gefüllten Geldkoffer... Auf das betretene Schweigen, das dann zumeist folgt, zeige ich das beigefügte Bild, eine Übersicht von Transparency International, in denen der Korruptionsgrad einzelner Länder in der Welt dargestellt wird: Je roter desto korrupter!


Und da ist sie wieder - die mir nur schwer verständliche deutsche "Moralethik" und "Ideologie": Zwar kann ich absolut nachvollziehen, dass es - einen gut bezahlten Angestellten eines "gelben" Landes betrachtend - unethisch ist, sich bestechen zu 𝗹𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻, zumal es schlichtweg unüblich und unnötig ist.


Doch kann ein einzelnes Unternehmen die Welt nicht ändern und muss sie hinnehmen wie sie ist oder, wie Prof. Römermann schreibt


"Wer ernsthaft Korruption in solchen Ländern bekämpfen wollte, müsste das System verändern und ganz oben ansetzen."


Wenn ich aber Geschäfte in den meisten (roten) Teilen dieser Welt erfolgreich abwicklen möchte, so muss ich mich damit abfinden, dass die Welt ist wie sie ist. Oder keine Geschäfte machen.


"November 2006: Ermittler der Münchner Staatsanwaltschaft durchsuchen Siemens-Büros in Deutschland und Österreich nach Hinweisen auf Korruption bei Auslandsgeschäften. Mehrere Manager werden verhaftet. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Umfang der Schmiergeldzahlungen auf 200 Millionen Euro" schreibt die SZ am 11. Mai 2010.


Seitdem hat sich vieles geändert - das Thema Compliance steht bei allen Konzernen ganz oben auf der Tagesordnung.


Nur musste man vor 2006 den lokalen Beamten oder Gouverneuren in "roten" Ländern 1 Mio. zahlen, um das Kraftwerk bauen oder die Anlage liefern zu können. Heute zahlt man einem „Berater“ 2 Mio. Und der sorgt dann dafür, dass es gebaut oder geliefert werden kann. Wie auch immer.


Hauptsache man ist selber sauber.


𝗜𝗰𝗵 𝗯𝗶𝗻 𝘀𝗲𝗵𝗿 𝗱𝗮𝗳ü𝗿, 𝗱𝗮𝗿𝗮𝗻 𝗺𝗶𝘁𝘇𝘂𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻, 𝗱𝗲𝗻 𝗪𝗼𝗵𝗹𝘀𝘁𝗮𝗻𝗱 𝗶𝗻 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗧𝗲𝗶𝗹𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗪𝗲𝗹𝘁 𝘇𝘂 𝘃𝗲𝗿𝗯𝗲𝘀𝘀𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝘂𝗺 𝗴𝗲𝗴𝗲𝗻 𝗞𝗼𝗿𝗿𝘂𝗽𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗮𝗻𝘇𝘂𝗸ä𝗺𝗽𝗳𝗲𝗻, 𝘀𝗶𝗲 𝘂𝗻𝗻ö𝘁𝗶𝗴 𝘇𝘂 𝗺𝗮𝗰𝗵𝗲𝗻.


Aber alles andere ist Doppelmoral... und mir fielen noch viele andere Worte dazu ein...